Kristen Stewart: Deutscher “Still Alice”-Trailer "Mein Leben ohne Gestern"
Der erste deutsche Trailer für „Still Alice” (Mein Leben ohne Gestern) mit Kristen Stewart ist da.
In dem Drama spielt Stewart eine junge Frau, deren Mutter an Alzheimer erkrankt ist. Diese ist eine Linguistik-Professorin, der langsam das Gedächtnis abhanden kommt. Ihr entfallen Worte, sie verlegt Dinge…alltägliche Sachen, ohne die man im Alltag aufgeschmissen ist.
Dr. Alice Howland wird hervorragend porträtiert von Julianne Moore, die damit zu Recht eine der großen Favoritinnen der laufenden Award Season ist. Von der Fachpresse wird sie in den Himmel gelobt und wenn alles gut geht, dann heimst sie auch eine Nominierung für die anstehenden Oscars ein.
Wenn es nach Sony Pictures Classics gegangen wäre, dann hätte auch Kristen in dieser Saison eine Rolle bei den wichtigen Preisverleihungen gespielt, leider wurde daraus nichts. Trotzdem soll der Film wirklich sehenswert sein.
Kristen sagte kürzlich in einem Interview, dass sie selbst Angst vor Alzheimer habe. „Die beängstigendste Sache an dieser Krankheit und dem Schauen dieses Films ist, wie allein du bist, bevor du stirbst. Du verlierst dein Leben bevor du tot bist.” Und erst in dieser Woche riet sie den Zuschauern der ‚Today Show’, dass diese ihr Leben im Hier und Jetzt leben sollen.
„Still Alice” feiert am 05. März seinen deutschen Kinostart. Dann vielleicht schon mit einer Julianne Moore als frischgebackene Oscarpreisträgerin…
Still Alice - Mein Leben ohne Gestern - Trailer [HD] Deutsch / German
Die Kino-Kritiker: «Still Alice – Mein Leben ohne Gestern»
Gefühlvoll, schmerzlich, brillant: Julianne Moore begeistert in «Still Alice – Mein Leben ohne Gestern» als Frau, die in der Blüte ihres Lebens an Alzheimer erkrankt.
Cast und Crew Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland Produktion: James Brown, Pamela Koffler, Lex Lutzus Drehbuch: Richard Glatzer, Wash Westmoreland; basierend auf dem Roman von Lisa Genova Darsteller: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kristen Stewart, Kate Bosworth, Hunter Parrish Musik: Ilan Eshkeri Kamera: Denis Lenoir Schnitt: Nicolas Chaudeurge
Die Produktionsgeschichte des Oscar-gekrönten Dramas «Still Alice – Mein Leben ohne Gestern» hat selber das Zeug zu einem Film, der ganz nach einem Academy-Award-Anwärter klingt: Im Dezember 2011 wurde dem Regie-Duo Wash Westmoreland & Richard Glatzer angeboten, den Roman «Still Alice» zu adaptieren. Das Thema traf bei den Lebensgefährten einen Nerv – einen all zu schmerzlichen, genauer gesagt. Die Geschichte einer geachteten, eloquenten Linguistikprofessorin, die in der Blüte ihres Lebens mit der Diagnose einer besonderen Form von Alzheimer konfrontiert wird, erinnerte sie arg an ihre eigenen Erfahrungen. Nur wenige Monate zuvor war Richard Glatzer aufgrund plötzlich aufkommender Artikulationsschwierigkeiten bei einem Neurologen, wo er erfuhr, dass er an der Nervenkrankheit ALS leidet.
Die Art und Weise, wie der Roman Alices Ohnmächtigkeit dem Schicksal gegenüber behandelt und wie er das Gefühl einfängt, mitten im Leben durch eine rasch voranschreitende Erkrankung aus der Bahhn geworfen zu werden, begeisterte die Regisseure. Aber sie fürchteten, eine Verfilmung des Buchs könnte zu viel für sie sein. Von der Persönlichkeit der Titelfigur inspiriert, sagten sie zu, dem raschen Voranschreiten von Glatzers Krankheitsbild zum Trotz. Kurz vor Beginn der Produktionsvorbereitungen musste er schlicht das Autofahren aufgeben, am Set schließlich konnte er kaum noch Arme und Hände bewegen und sich nur noch mittels eine Sprachanwendung verständigen – wobei er nur in bestimmten Sitzpositionen fähig war, mit einem einzelnen Finger sein Tablet zu bedienen.
bwohl in «Still Alice» die von Julianne Moore brillant dargebotene Protagonistin nicht etwa die Kontrolle über ihren Körper verliert, sondern nach und nach Opfer eines abstumpfenden Geistes wird, haben beide Schicksale durchaus Parallelen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Glatzer und Westmoreland ein einfühlsames, authentisch wirkendes Werk erschufen. Schließlich erfuhr einer von ihnen den Identitätsverlust und die nachlassende Fähigkeit, sich selbst zu kontrollieren, am eigenen Leib, während die andere Hälfte dieses Duos nur zu gut weiß, wie sich jemand fühlt, der das Erblassen eines geliebten Menschen mit ansehen muss.
ielleicht vermögen es Westmoreland & Glatzer es auch gerade daher, die Geschichte so umzusetzen, dass sie gleichermaßen sensibel erzählt wird, wie sie schonungslos ehrlich daherkommt. Weder suhlt sich «Still Alice – Mein Leben ohne Gestern» in erschreckend-desolaten Momenten, die Unbequemlichkeit mit effektivem Filmemachen verwechseln, noch beschönigt diese Romanadaption die Krankheit derart wie Til Schweiger in seiner seichten Tragikomödie «Honig im Kopf». Ebenso wenig verlassen sich die Regisseure auf eine große, grelle audiovisuelle Trickkiste, um das Leiden der eingangs so beneidenswerten, begabten Dr. Alice Howland nachfühlbar zu machen. Allein rare, hektische Handkamerafahrten in Mitten dieser sonst eher statisch gefilmten Produktion und wiederholte, längere Auf- und Abblenden, durch die ein Großteil des Bilds verschwommene Formen annimmt, dienen gelegentlich als ästhetischer Kniff.
Diese versetzen das Publikum tatsächlich ohne weitere Umstände in den desorientierten Geisteszustand der Protagonistin, allerdings ist es unbestritten Julianne Moores Performance, der sämtliche Aufmerksamkeit gilt. Zu keinem Zeitpunkt erlaubt es sich «Still Alice», durch inszenatorische Mittel von dieser brillanten Darbietung abzulenken, die gänzlich auf Theatralik verzichtet. Dennoch hat diese behutsame, mehrschichtige Skizzierung eines erodierenden Verstands eine ungeheure Gewalt und hallt unfassbar lange nach. Dies liegt auch in der immensen Bandbreite begründet, die Moore scheinbar mühelos bedient. Als starke, moderne Frau, die so lange wie ihr möglich an allem festklammert, was ihr Autonomie erlaubt, geht sie unter die Haut; wenn sie trotz großer Willenskraft die ersten Rückschläge in diesem nicht zu gewinnenden Kampf hinnehmen muss, ist sie kaum wiederzuerkennen. Und wann immer in späteren Filmpassagen ihr altes Ich aufblitzt, hebt Moore mittels unaufdringlich-effizienter Mimik für wenige Augenblicke dankbarerweise den Tonfall dieser Gänsehaut erzeugenden Story.
Ja, es ist schmerzvoll, zunächst mit anzusehen, wie Alice ihre Verzweiflung zu verbergen versucht, weil sie erkennt, was mit ihr geschieht, und dann nach und nach zu bemerken, dass sie diese Fähigkeit zur Selbstreflexion verloren hat. Dennoch ist «Still Alice» keine deprimierende Tragödie – sie beinhaltet auch behutsame Hoffnungsschimmer, die aber anders als in «Honig im Kopf» keine Ammenmärchen darstellen. Gehen bei Schweiger wegen einer Vielzahl von erfreulichen Krankheitsaspekten die Schattenseiten gen Schluss fast unter, brechen hier vereinzelte Lichtblicke das grau-graue Bild auf, ohne irgendwas zu verharmlosen. So zeigt «Still Alice», das nach Schicksalsschlägen Rückhalt zuweilen von unerwarteter Seite kommt: Kristen Stewart ist zu Beginn Alices „missratenes“ Kind – eine Einzelgängerin, die ganz anders tickt als ihre restliche Familie. Ihre Figur taut aber kontinuierlich auf, was die «Twilight»-Mimin in ihrer darstellerisch bislang womöglich anspruchsvollsten Leinwanddarbietung schrittweise, empfindsam und mit leisen Zwischenklängen skizziert.
Dieser Film der Gegenwart, in dem die modernen Kommunikationstechniken für Alice hauptsächlich Hilfsmittel sind, aber vereinzelt auch eine Gefahrenquelle darstellen, hat jedoch auch manch kleinere Schwächen. So haben die Ensemblemitglieder neben Moore und Stewart zu wenig zu tun und eines der Mutter-Tochter-Gespräche fasst das Geschehen auffällig konkret zusammen – die sonst so reale Sprache des Films wird da kurzzeitig zu gewollter Kino-Sprache. Bei all den Stärken von «Still Alice – Mein Leben ohne Gestern» sind diese Negativpunkte aber leicht zu vernachlässigen. So gefühlvoll, so echt, so beeindruckend wurde Alzheimer im Kino bislang nicht geschildert!
«Still Alice – Mein Leben ohne Gestern» ist ab dem 5. März 2015 in ausgewählten deutschen Kinos zu sehen.
«Still Alice»-Regisseur Richard Glatzer verstorben
Richard Glatzer, einer der beiden Regisseure des preisgekrönten Demenz-Dramas «Still Alice», ist im Alter von 63 Jahren gestorben.
„Richard war mein Seelenverwandter, mein Kollege, mein Leben. Ein wahrer Künstler und brillanter Mann.” Wash Westmoreland[/blau]
Nach vier Jahren hat Richard Glatzer seinen Kampf gegen die Nervenkrankheit ALS verloren: Wie sein Pressesprecher bekannt gemacht hat, ist der US-amerikanische Filmemacher Richard Glatzer am 10. März 2015 in Los Angeles gestorben. Er wurde 63 Jahre alt. Zuletzt wurde der in New York geborene Regisseur und Autor einem großen Publikum durch den von ihm und seinem Gatten Wash Westmoreland verwirklichten Film «Still Alice» ► einem größeren Publikum bekannt. Das Alzheimer-Drama mit Julianne Moore in der Hauptrolle erhielt zahllose Auszeichnungen, darunter den Academy Award für die beste Hauptdarstellerin, einen BAFTA Award in derselben Kategorie und einen Golden Globe für die beste weibliche Performance in einem Filmdrama.
«Still Alice» war für Glatzer so etwas wie sein letzter Lebenswunsch. In ihrer Oscar-Dankesrede teilte Julianne Moore eine Anekdote, die ihr zuvor Wash Westmoreland erzählte: „Als bei Richard ALS diagnostiziert wurde, fragte ihn Wash, was er in der ihm verbleibenden Zeit tun möchte. Ob er reisen und die Welt erkunden möchte. Doch Richard antwortete, dass er bis zuletzt Filme machen will. Und das hat er getan.“
Zu Glatzers früheren Werken mit seinem Ehemann zählen das unter anderem mit dem Humanitas Prize prämierte Drama «Quinceañera» ► über eine 15-jährige Schwangere, die von ihren Eltern im Stich gelassen wird und daher bei ihrem Urgroßonkel und ihrem homosexuellen Cousin Unterstützung sucht. 2013 inszenierte das Duo «The Last of Hollywood» ►, ein biografisches Drama über die letzten Tage im Leben des Robin-Hood-Darstellers Errol Flynn. Zudem war Glatzer von 2003 bis 2013 als Produzent und künstlerischer Berater an «America's Next Topmodel» ► beteiligt.